Mit der Zeit haben wir festgestellt, dass Housesitting ein emotionaler Job sein kann, der unsere Gefühle stellenweise ganz schön durcheinander bringt. Auch andere Housesitter haben uns in Gesprächen bestätigt, dass ihre Emotionen gelegentlich Achterbahn fahren.
In diesem Artikel möchten wir dich gern in unsere Gefühlswelt mitnehmen und dir zeigen, was uns Housesitter manchmal zu schaffen macht und welche Housesitting Erfahrungen wir gemacht haben.
Warum Housesitting ein emotionaler Job ist
Aufregung, Freude, Enttäuschungen – all diese Emotionen haben wir selbst schon durchlebt. Doch warum ist Housesitting eine ganz schön emotionale Angelegenheit? Wir möchten dir die wichtigsten Gründe aufzeigen.
Absagen von Hauseigentümern
Es gibt Housesits, die möchte man unbedingt haben. Sei es wegen der Location (Strandnähe, Stadtmitte, etc.), wegen der Unterkunft (Pool-Villa, Luxus Apartment), wegen der Tiere (z.B. Lieblingshunderasse) oder weil es ein Langzeit-Housesit ist. Wir persönlich bevorzugen Housesits, die mehrere Wochen dauern und bewerben uns beispielsweise sehr gern auf die sogenannten Longterm-Housesits.
Selbst wenn wir uns aber von unserer besten Seite zeigen und eine richtig gute Bewerbung versenden kommt es manchmal vor, dass wir eine Absage erhalten. Auch unser Profil, welches wirklich überzeugend ist, bewahrt uns manchmal nicht vor Absagen. Das kann teilweise ganz schön enttäuschend sein.
Wenn du eine Absage erhältst, wirst du sicherlich an dir selbst zweifeln und hinterfragen, woran das liegen mag. Meist suchst du den Fehler bei dir und fragst dich „was habe ich falsch gemacht?“. Doch der häufigste Grund für eine Absage ist, dass der Hauseigentümer einen Sitter gefunden hat, den er für passender hält. Das ist eigentlich ganz simpel.
Und das hat ein Stück weit einen psychologischen Hintergrund. Menschen fühlen sich zu anderen Menschen, die ihnen ähnlicher sind, hingezogen. Nicht umsonst sagt man „Gleich und Gleich gesellt sich gern“. Beispielsweise entscheiden sich ältere Hauseigentümer eher für ältere Housesitter, junge Eigentümer eher für jüngere, Familien bevorzugen lieber Familien usw. (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel!).
Wir haben mit der Zeit gelernt, dass wir im Falle einer Absage den Kopf nicht in den Sand stecken dürfen sondern uns direkt auf die Suche nach dem nächsten Housesit machen müssen. Denn oftmals bekamen wir eine Zusage für einen noch besseren Housesit als die, die uns abgesagt wurden.
Zu hohe Erwartungen
In der Realität ist vieles anders als es online aussieht. Auch wir haben dies leider selbst schon erfahren.
Es kann beispielsweise vorkommen, dass die Unterkunft nicht den Bildern in der Anzeige entspricht, oder dass das Haus schmutzig oder die Lage total ungünstig ist.
Es kann auch passieren, dass dir die Tierbesitzer verschweigen, dass „sitz, platz, aus“ noch nicht ganz so gut funktioniert und die Erziehung der Haustiere zu Wünschen übrig lässt. Wenn du dann als Housesitter mit einem Hund allein bist, der unerzogen ist, ist Ärger meist vorprogrammiert.
Ein Beispiel gefällig? Wir hatten am Anfang unserer Australien Reise einen Housesit, der sich im ersten Moment einfach nur traumhaft anhörte. Zwei Wochen lang sollten wir einen süßen Labrador Welpen sitten, dafür durften wir in einem Traumhaus mit Pool mitten im australischen Hochsommer wohnen. Perfekt! Doch dann offenbarte sich uns, dass wir mit diesem Hund noch viel Ärger haben würden. Der kleine Welpe hatte mitten in der Nacht Batterien angeknabbert (Vergiftungsgefahr durch Batteriesäure), war noch nicht stubenrein und biss alles was ihm in den Weg kam – inklusive uns. Wir mussten den Besitzern fast täglich irgendwelche Hiobsbotschaften mitteilen, was weder für sie noch für uns schön war.
Um Enttäuschungen vorzubeugen, solltest du daher im Vorfeld möglichst viele Informationen über den Housesit einholen und dich nur dann bewerben, wenn du ausreichend informiert bist und weißt was dich erwartet.
Auch die Aufgaben an den Sitter sollten klar und deutlich in der Anzeige beschrieben sein damit du einschätzen kannst, ob du diese überhaupt bewältigen kannst. Die Hauseigentümer sollten genaue Angaben zum Ort und die Umgebung machen. Je mehr Informationen du hast desto genauer kannst du vorab recherchieren. Wichtig sind beispielsweise Angaben über öffentliche Verkehrsmittel, falls du kein eigenes Auto besitzt oder die Entfernung zum nächsten Supermarkt.
Abschiede können sehr traurig sein
Gerade bei langfristigen Housesits fällt es uns am Ende sehr schwer zu gehen. Doch auch bei kürzeren Aufenthalten kann der Abschied äußerst emotional ausfallen. Du baust eine Beziehung zu den Tieren auf und meistens entsteht schon nach wenigen Tagen eine starke Bindung zwischen euch.
Dieses Gefühl, wenn wir das Haus am letzten Tag verlassen und die Tür hinter uns zuziehen, mit dem Wissen, dass wir unsere kleinen Fellfreunde vielleicht nie wieder sehen werden, dieses Gefühl macht uns unendlich traurig.
Der letzte Tag unserer Housesits ist wirklich immer der schlimmste. Wir wachen morgens schon mit Bauchschmerzen auf und verabschieden uns immer und immer wieder. Wir schinden Zeit, laufen zum Schluss noch ein letztes Mal eine extra große Runde Gassi, kuscheln ausgiebig doch irgendwann kommt trotzdem der Zeitpunkt um Goodbye zu sagen.
Hinterher schauen wir immer wieder unsere Fotos und Videos an, die wir gemeinsam mit den Tieren gemacht haben und erinnern uns gern an die Zeit zurück. Und immerzu hoffen wir darauf, dass ihre Besitzer wieder verreisen und uns erneut als Housesitter engagieren.
Gerade gegen den Abschiedsschmerz kennen wir bisher kein Erfolgsrezept, auch Gespräche mit anderen Housesittern führten zu dem Ergebnis, dass ihnen der Abschied sehr an die Nieren geht und sie oft mit den Tränen kämpfen müssen und ihre Pflegetiere vermissen.
Fazit
Die Abschiede sind sicherlich der emotionalste Teil am Housesitting. Das wiederum zeigt jedoch, dass ausnahmslos jeder Housesitter seinen Job liebt (wie auch wir!) und ihn mit Herz und Leidenschaft ausübt. Ich glaube nicht, dass ich früher Tränen in den Augen hatte als ich abends um 18 Uhr aus dem Büro nach Hause gegangen bin und mich von meinen Kollegen verabschieden musste.
Auch Aufregung, Enttäuschungen oder sogar Ärger bleiben einem gelegentlich nicht erspart. Housesitter zu sein ist zweifelsohne ein emotionaler Beruf.
Uns interessiert, ob du ähnliche Erfahrungen gemacht hast und genauso darüber denkst wie wir. Bist du ein emotionaler Mensch, dem Abschiede ebenfalls schwerfallen?
Du bist noch nicht als Housesitter registriert? Dann melde dich noch heute an und starte als Housesitter durch.
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2 Comment
Patascha
5. Oktober 2017 at 20:26Toller Artikel! Das mit den Absagen können wir auf jeden Fall bestätigen 🙂
Zum Glück hatten wir bisher noch keinerlei negative Zwischenfälle was Haus und Tiere anging…hoffen wir, dass es auch in Zukunft so bleibt.
Liebe Grüsse aus Luxemburg
Fidi
6. Oktober 2017 at 02:32Danke ihr Lieben! Ja ihr kennt das sicher auch mit der Gefühlsachterbahn. Wir drücken euch auch die Daumen, dass es künftig weiterhin so gut läuft mit dem Housesitting. Liebe Sonnengrüße aus Bali